Eingebettet in das Grundgerüst der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bildet die Akupunktur und Moxibustion (zhen jiu= Stechen und Brennen) den zweiten
Grundpfeiler der TCM-Methoden. Hier im Westen ist die Akupunktur (lat. Acus = Nadel und Pungere = stechen) die bekannteste Behandlungsweise der TCM, während sie in China nur ca. 10% der Behandlungen
ausmacht.
Die Ursprünge der Nadelbehandlung reichen weit zurück in einen Zeitraum vor unserer Zeitrechnung. (siehe: Geschichte der Akupunktur) und doch ist sie heute im 21 Jahrhundert aktueller denn je.
Ständig weiter entwickelt und in ihren Grundzügen unverändert, beruht sie auf viertausendjährigen Erfahrungen.
Leitbahnen-Gefäße-Meridiane
Ein Geflecht von Leitbahnen/Meridiane, verschieden von unseren Nervenbahnen /-system, doch ähnlich in ihrer Vernetzung, verbinden diese Energiegefäße (jing luo) alle Bereiche des Körpers miteinander.
Sie durchziehen den Organismus von oben nach unten, von links nach rechts und von innen nach außen. In diesen Energiebahnen zirkuliert das Qi , die vitale Kraft, die - wenn sie im Fluss ist - Körper
(jing), Geist = Funktion (Qi) und Seele (shen) ausgleicht oder im Gleichgewicht hält.
Diese Leitbahnen liegen im Verhältnis zu den Organen an der Oberfläche des Körpers, also auf der Haut, ........
Akupunkturpunkte
und hier liegen auch die Akupunktur-Punkte (xue), gerade so wie die Sterne am Himmel. Traditionell sind es so viele Punkte, wie das Jahr Tage hat. Jeder dieser 360 Punkte hat einen Namen und jeder Punkt hat eine spezifische Wirkungsweise um gezielt Krankheit zu behandeln oder Gesundheit zu erhalten. Mit den Extra-Punkten und Neuen-Punkten die außerhalb der Meridianen liegen, gibt es weit über 1000 Energiepunkte. Zählt man alle Akupunkturpunkte alles Akupunktursysteme zusammen, kann man bis zu 4000 Punkte abschätzen.
Durch spezielle Techniken des Stechens (Akupunktur) und Brennens (Moxibustion) aber auch durch schröpfen (Schröpfen ba guan fa/Schröpfmassage zuo guan fa) und schaben
(Schabemethode oder auch Münzmassage = gua sha) sowie durch Massagetechniken (Tuina) können besagte Akupunkturpunkte gereizt werden, um das Qi, die Energie des Körpers zu aktivieren, um Stagniertes
Qi (Qi zhi) zu lösen, um es zu stärken (bu) oder abfließen (xie) zu lassen, um Blut (xue) zu beleben, yin und yang auszugleichen und Schmerzen zu lindern etc..
Basierend auf den Grundlagen der TCM wird eine Diagnose und ein Therapieprinzip formuliert, um eine individuelle Akupunkturpunktrezeptur zu erstellen, mit dem der Patient behandelt wird.
Die Moxibustion ist integrierter Bestandteil der Akupunktur und ist aus der Akupunkturbehandlung nicht fortzudenken, obwohl sie aufgrund der Rauchentwicklung von
vielen Akupunkturpraktikern selten benutzt wird. Bei der Moxabehandlung wird speziell präpariertes Artemesia vulgaris (Beifuß) benutzt. Dieses wird angezündet und abgebrannt um mit seiner speziellen
Wärme Akupunkturpunkte oder große Areale zu stimulieren.
Ähnlich wichtig ist der Einsatz andere Techniken wie: Schröpfen (Ba-guan), Schröpfmassage (Zou guan Fa), Schaben (Gua Sha) und die Methode
des blutigen Stechens kleiner Gefäße (Li Luo Fa), die allesamt zu den Techniken der Akupunktur zählen.